Gemeinde Großensee ist schuldenfrei

2020 hat die Gemeinde Großensee ihre Restschulden getilgt und ist nun schuldenfrei. In der allgemeinen Rücklage stehen rund 2,6 Mio. Euro für zukünftige Investitionen zur Verfügung.

Es ist ein gutes und beruhigendes Gefühl, Kredite abbezahlt zu haben, die für teilweise weit in der Vergangenheit liegende Investitionen aufgenommen wurden und außerdem noch Geld auf einem „Sparbuch“ für zukünftige Aufgaben zu haben.

Die 2,6 Mio. Euro in unserer allgemeinen Rücklage werden aber bei weitem nicht ausreichen, um alle kurz- und mittelfristig notwendigen Investitionen finanzieren zu können. Der Neubau des Feuerwehrgerätehauses, die Beschaffung eines Löschfahrzeuges, die Erweiterung des Kindergartens und die Um- und Neugestaltung des gesamten Dörphuskomplexes werden ohne Kreditaufnahme nicht möglich sein.

Eine weitere Kostenstelle ist der vor wenigen Tagen begonnene Erweiterungsbau der Grundschule Lütjensee. Die Gemeinden Lütjensee und Großensee bilden zusammen den Schulverband Lütjensee und sind als Träger neben der Beschaffung von Lehr- und Lernmitteln auch für die Planung, Bereitstellung, Ausstattung und Bewirtschaftung des Schulgebäudes mit allen damit zusammenhängenden Kosten zuständig.

Ab 2026 wird es für Grundschulkinder einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung geben. Einschließlich der Unterrichtszeiten muss dann an jedem Werktag, abgesehen von einer 4-wöchigen Schließzeit, auch in den Ferien eine Betreuungszeit von 8 Stunden angeboten werden. Eine zukunftsfähige Grundschule erfordert nicht nur eine ausreichende Anzahl von Klassen- und Gruppenräumen, sondern auch Platz für Betreuungsangebote im Rahmen der offenen Ganztagsschule (OGS), eine Mensa und Sozialräume für Beschäftigte. Wir rechnen derzeit für den Erweiterungsbau mit Kosten von 3,6 Mio. Euro, davon übernimmt die Gemeinde Großensee, der Schülerzahl entsprechend, 1,2 Mio. Euro.

Das sind aber nur die Kosten, die bereits jetzt bekannt sind. Schon seit Jahren bereitet uns die Bausubstanz des Altbaus große Probleme und es ist fraglich, ob allein durch Sanierung die Anforderungen an räumliche Gegebenheiten und kostensparende Energieeffizienz erreicht werden können.

In der Vergangenheit waren häufig die Baukosten bei der Errichtung eines Gebäudes das wesentliche Kriterium für Entscheidungen. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern bedeutet aber auch, dass die Gesamtkosten über die Lebensdauer des Gebäudes betrachtet werden. Billiges Bauen kann letztendlich durch hohe Betriebs- und Unterhaltungskosten sehr teuer werden und umgekehrt können bei sorgfältiger Planung höhere Anfangskosten z. B. durch einen sparsamen Energiebedarf mehr als ausgeglichen werden.

Schuldenfrei werden wir nicht lange bleiben. Aber alle genannten Maßnahmen sind notwendig, damit Großensee auch in Zukunft für kleine und große Bewohnerinnen und Bewohner ein Ort bleibt, in dem jeder gerne wohnt und lebt.

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